Die Macht der Emotionen

All unser Denken und Handeln ist geleitet von Gefühlen. Ohne sie sind wir nichts. Was das Immunsystem für unseren Körper ist, sind Emotionen für unser geistiges Leben. Auch sie sollen abwehren was uns bedroht, und zulassen, was uns gut tut. Regina Richter und ich haben uns gemeinsam für Sie ein paar Gedanken dazu gemacht.


Was gibt’s nicht alles an unterschiedlichsten Emotionen! Erst die gesamte Palette an Gemütsbewegungen, mit all ihren Mischungen und Schattierungen, gibt unserem persönlichen Leben seine ganz eigene Farbe und Gestalt.

Unsere Gefühle fungieren dabei als unser Kompass. Sie sind für uns überlebenswichtig. Doch längst nicht nur die erstrebenswerten, positiven. Auch die negativen. Gerade sie zeigen uns, wo’s lang geht. Wo wir uns vor etwas schützen, wo etwas Wichtiges unbedingt von uns auch wahr-genommen werden will.

An ihnen ist ohnehin kein Vorbeikommen. Emotionen durchfließen uns in jeder Sekunde unseres Lebens. Ob wir uns erlauben sie zu spüren, oder nicht. Sie leiten auch dann noch unser Handeln, wenn wir überzeugt sind vollkommen sachorientiert zu sein. Erst, wenn wir unsere abenteuerliche, innere Welt nicht mehr zu unterdrücken versuchen, können wir unser Leben gezielt in eine erfülltere Richtung steuern. Dazu ist nötig sich seinen Emotionen zu öffnen. Wach zu werden für deren Botschaften. Zu begreifen, wie Gefühle mit unseren Gedanken tanzen, sie formen und führen. Und umgekehrt, wie auch unsere Gedanken unweigerlich den dazu passenden Emotionsmix auslösen.

Zusätzlich schlummern Erinnerungen zuhauf in den tiefen Katakomben unseres Unterbewusstseins. Werden diese erst einmal geweckt, so tauchen sofort die dazugehörigen Gefühle und Bilder dazu auf. Ganz so, wie wir sie mit unserer Erinnerung abgespeichert haben. Die erste Liebe erscheint urplötzlich vor unserem geistigen Auge, sobald ein Lied im Radio erklingt, welches wir mit ihr in Verbindung bringen.

Nicht nur Klänge, auch Gerüche verbinden wir besonders intensiv mit Erlebnissen. So kann ein Geruch urplötzlich ein Gefühl der Angst oder Freude erzeugen, je nachdem was wir mit dem Geruch irgendwann einmal emotional verknüpft haben.

All dies ist uns meist nicht bewusst. Manchmal können wir nicht erklären, weshalb wir uns gerade so fühlen, wie wir das tun. Schicht über Schicht strömen die Emotionen in uns, verwirbeln und mischen sich in jeder Sekunde. Was in den Tiefen unseres Unterbewusstseins verborgen liegt, lässt die Oberfläche meist nicht einmal erahnen.

Emotionen sind unsere Natur

Niemand muss erst lernen, ängstlich, fröhlich oder traurig zu sein. Über unsere gesamte Stimmungspalette verfügen wir bereits als Säugling. Sie ist uns ins Erbgut geschrieben, wie die Zahl der Finger an unseren Händen.

Alles hängt mit allem zusammen. Wir denken z.B. langsamer, wenn wir traurig sind. Wir denken kreativer, wenn wir ‚gut drauf‘ oder bestenfalls sogar völlig begeistert sind! Hirnforscher können nachweisen, dass Begeisterung messbar die Intelligenzleistung steigert. Freude macht also nicht nur glücklicher, sondern auch schlauer.

Das Geheimnis glücklicher Lebensverläufe? Die innere Haltung!

Eine positive Grundhaltung ist weit mehr, als reine Abwesenheit von Negativität. Sie hat obendrein weit weniger mit unseren bereits erfüllten Bedürfnissen hinsichtlich Sicherheit, Freude, Erfolg und Gesundheit zu tun, als man meinen könnte. Im Gegenteil! Sie bedeutet die Übernahme der vollen Verantwortung für den eigenen Gefühlshaushalt. So, wie er in der jeweiligen Sekunde ist. Ich bin dann bewusster Schöpfer meiner eigenen Gefühle, statt mich zu deren Opfer zu machen. Nach neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen ist eine positive Grundeinstellung nämlich nicht nur das Ergebnis von dauerhaftem Erfolg und Gesundheit. Sie ist gleichzeitig deren Vorbedingung.

Jeder begeisterte Augenblick hat seine Nachwirkung und das Potential sich sogar langfristig positiv auf unsere Lebenskurve auszuwirken. Umso mehr dieser Augenblicke wir uns schaffen, umso besser für unser Gedeihen. Was die Sonne für die Blume, ist Freude für unsere Seele.

Doch woher nehmen, wo unser Leben doch längst nicht nur aus eitel Sonnenschein besteht?

Genau da setzt das Geheimnis der positiven Grundeinstellung an! Das heißt nicht, dass wir, egal was passiert, alles weg lächeln müssen – oder auch nur sollten. Das Lied „Don’t worry, be happy“ kann einen vielleicht kurzzeitig zum Lächeln bringen. Wovon der hier die Rede ist, geht jedoch sehr viel tiefer.

Denn an dieser Stelle geht’s um echten, tragfähigen Optimismus. Ob ich etwas positiv oder negativ beurteile, ändert schließlich nichts an der betrachteten Sache selbst. Wie ich diese Sache beurteile ist nur (m)eine Meinung. Nicht mehr. Für und gegen jede denkbare Sichtweise lassen sich jede Menge Argumente suchen und finden. Warum sich also für genau den Blickwinkel entscheiden, der mir Gefühle beschert, die mich beschweren statt befreien?

Probieren Sie es aus. Fragen Sie sich doch mal genau jetzt: „Welche Gedanken würden mir in meiner derzeitigen Lebenssituation gute Gefühle bereiten? Welche Gedanken würden einen offenen Geist oder ein weiches Herz fördern? Welche meinem Körper erlauben sich zu entspannen? Welche würden mir zuverlässig einen sanften Gesichtsausdruck verschaffen?“ Welche fallen Ihnen ein? Wenn Sie sie aufschreiben, haben Sie sogar länger etwas davon. 😉

Wenn Sie genau das nur einmal täglich tun, werden Sie mit einer immer positiver werdenden Grundeinstellung belohnt werden. Erst sie ermöglicht Wertschätzung, Liebe, Begeisterung und Dankbarkeit und lässt allerlei Ängste und Bitterkeiten immer mehr verblassen.

Eine solche innere Haltung hat eine ausgesprochene Langzeitwirkung. Sie wirkt sich auf unseren Charakter, die neuronalen Netzwerke unseres Hirns und sogar auf unsere Gene aus! Klar, auf unsere Beziehungen, Familien, Freunde sowieso. Sie hat somit die Macht ein gesamtes Leben aufzuhellen.

Eine positive Grundhaltung ist kostbar. Doch nicht käuflich.

Jeder von uns hat die Freiheit sie sich selbst zu erarbeiten. Was das kostet? Nur etwas tägliches Training. Beobachten Sie sich dabei, wie Sie auf verschiedene Lebenssituationen gewohnheitsmäßig reagieren. Was machen Ihre Gedanken und Gefühle da gerade mit Ihnen? Was sind die Resultate der Handlungen, die genau diesen Gedanken meist folgen? Tut deren Ergebnis Ihnen gut?

Anhand eines Alltagsbeispiels können Sie das ganz einfach für sich testen.

Stellen Sie sich vor, Sie fahren auf der Autobahn und werden von einem LKW gerammt. Vielleicht hat den Fahrer der Sekundenschlaf übermannt? Jedenfalls hält er nicht sondern fährt weiter. Vor Schreck haben Sie sich das Kennzeichen nicht gemerkt und instinktiv die nächste Ausfahrt genommen. Es ist erheblicher Schaden an Ihrem brandneuen Autoliebling entstanden. Ohne den Verursacher identifizieren zu können, könnten Sie auf den Kosten sitzen bleiben. Ärgerlich? Ja!

Soweit der nackte Sachverhalt, den Ihnen die Umstände aufgezwungen haben. Genau hier beginnen jedoch Ihre Wahlmöglichkeiten. Die Frage ist schließlich: Was werden Sie ab diesem Moment daraus machen? Versuchen Sie, sich in jede der Aussagen aktiv hinein zu fühlen. Wie regiert Ihr Innenleben jeweils darauf?

  1. „Ich ärgere mich schon seit Wochen darüber, dass ich mir die Autonummer nicht gemerkt hatte. Hätte ich nur…, wäre ich doch nur nicht…!“
  2. „Ich äußere in meinem gesamten Umfeld immer wieder, wie schlecht die Menschheit geworden ist – wie der hundsgemeine LKW-Fahrer ja bewiesen hat!“
  3. „Ich starre immer wieder bedrückt auf den Kotflügel, auch, nachdem er längst repariert worden ist, und bedaure mich für das, was mir angetan worden ist.“
  4. „Ich bin so wütend, dass ich auf den Werkstattkosten sitzen bleibe, dass ich mich nicht mal mehr über die unerwartete Gehaltserhöhung freuen kann.“

Wie geht es Ihnen mit diesen Gedanken? Welche Gefühle stellen Sie bei sich fest? Welche eigenen Erinnerungen rüttelt es wach? Welches Körpergefühl stellt sich ein? Wären die obigen die einzig möglichen Bewertungsweisen der Situation?

Negative Gedanken sind meist verständlich, doch selten alternativlos.

Fühlen Sie sich jetzt zum Vergleich in die folgende Sichtweise ein:

„Ich bin enorm erleichtert darüber, dass es nur ein Blechschaden ist. Immerhin habe ich sehr gut reagiert und mein Auto gut im Griff gehabt. Ich hätte auch ins Schleudern kommen können. Die Bahn war ja brechend voll. Dann wären mir sicher nachfolgende Fahrzeuge aufgefahren. Das hätte glatt Tote geben können! EineR davon ich selbst. Meine Familie muss nun nicht ohne mich auskommen. Mensch, haben meine Lieben und ich aber Glück im Unglück gehabt!“

Wie fühlen Sie sich, mit diesen Gedanken? Welche Gefühle bemerken Sie bei sich? Eher angenehme oder unangenehme?

Keine Bewertungsweise der Welt kann Geschehenes ungeschehen machen. Was sie kann ist, Ihre Zukunft beeinflussen. Welche der Beispiele machen Sie…

  • kraftloser, gestresster oder drängen Sie in eine Opferhaltung?
  • kreativer, kraftvoller oder handlungs- und reaktionsfähiger?

Jede Situation kann von mehr als einer Seite aus betrachtet werden. Trainieren wir doch die, die sich am positivsten auf uns auswirkt. Jeder neue Tag liefert uns neue Situationen, über die wir uns ärgern könn(t)en. Wenn wir woll(t)en. 😉

Das gesamte Streben unserer Gedanken- und Gefühlswelt zielt allein schon per Evolutionsprinzip darauf ab, dass es uns gut und immer besser gehen soll. Umso mehr wir meiden, was uns schadet und suchen, was uns gut tut, desto besser kann genau das uns tatsächlich auch gelingen.

Wenn wir das Licht im Dunklen nicht nur im Außen und bei anderen Menschen suchen, sondern lernen uns bei Bedarf selbst eines anzünden, wird es uns an Licht nie mangeln.

Sogar der Frühling ist endlich da! Die Tage werden immer länger. Gedanken und Gefühle, die wir alle mit Frühling verbinden, hellen bereits spürbar die kollektive Stimmung auf. Machen Sie ihn sich so leuchtend, wie Sie nur können. Warum? Weil Sie’s können! 😉

In diesem Sinne wünschen wir Ihnen und uns allen einen echten Frühling der Gefühle, der sich mit seinen wunderschönen Langzeitwirkungen in Herz und Körper einnisten darf.

Ihre Seelenbetreuerin Regina Richter und Ihr Paarcoach Anke Enders


Sie wünschen sich Unterstützung um Ihre Beziehung zu sich selbst und einander wieder in den Glücksbereich zu katapultieren? Dann ist Paarcoaching, ob vor Ort in Hamburg, weltweit online, telefonisch oder auch per Beziehungs-Onlinekurs eine extrem hilfreiche Möglichkeit genau dieses Ziel endlich auch zu erreichen. Das Leben ist zu kurz für Endlosleid. Es ist an der Zeit, bessere Wege zu wählen.


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[Teil 5] Wünschen Sie noch oder leben Sie’s schon?

Hinkefuss #7: Die Flinte zu schnell ins Korn werfen.

Machen Sie sich klar, dass die Veränderung von Gewohnheiten nicht „mal eben so“ zu erreichen ist. Die Biester werden sich mit Zähnen und Klauen festhalten!

Also nicht gleich beim ersten Durchhänger komplett aufgeben. Rückfälle gehören zur Genesung. Bei jedem Kampf gegen jede Art von Sucht oder Gewohnheit. Sie sind daher überhaupt kein Grund gleich das gesamte Ziel in die Tonne zu treten, oder sich gar als Versager zu sehen.

Auch mit einem Weg der Marke „drei Schritte vor, einer zurück“ lässt sich durchaus leben. Am Ende sind das Netto immer noch jeweils zwei Fort-Schritte, auf die man mit Recht stolz sein darf und sollte!

Gemütlicher kommt man ebenfalls ans Ziel. Stressfreier sowieso. Nachhaltiger ebenfalls. Hauruck-Erfolge sind ohnehin oft schnell wieder Schnee von gestern. Wenn man aber ein paar Male gestolpert und wieder aufgestanden ist, kennt man irgendwann alle seine Lieblingsfallen aus dem „ff“. Und fällt nicht mehr so leicht wieder in die selbst gegrabene Grube. Fallen tut ja weh, mühsam raus krabbeln ebenfalls. Das übt.

Besser als aufgeben ist zu überlegen, was den jeweiligen Rückfall diesmal ausgelöst hat. Der Auslöser gehört auf eine Liste der persönlichen Gefährdungssituationen. Der Umstände, von denen man weiß, dass sie einen schwach werden lassen. Kommt man wieder in eine ähnliche Situation, kann man ihr dann mit weit mehr Vorsicht und Umsicht begegnen.

Das Wichtigste ist jedoch: Seien Sie sanft, freundlich, verständnisvoll zu sich selbst. So, wie es Ihr bester Freund oder Ihre beste Freundin es wäre. Wenn wir ehrlich sind, sind wir oft zu jedem anderen rücksichtsvoller und netter als zu uns selbst. Gewohnheiten zu besiegen ist wirklich nicht leicht. Mit liebevollem Zuspruch von sich selbst und anderen, klappt es bedeutend besser, als mit „Schaffste ja eh mal wieder nich, Du Lusche.“ Mit letzterem wird man nur eines: Entmutigt.

Wäre es nicht klasse, wenn Sie sich zukünftig ermutigen würden? Statt sich zu entmutigen? Was könnten Sie nur alles erreichen, wenn Sie ein bisschen mehr FreundIn für sich selbst wären? Ganz viel bisher Unerreichtes!

Waaas? Sie haben noch keine guten Vorsätze für dieses Jahr? 😉

Dann lassen Sie sich einfach von 10 Vorschlägen inspirieren, die so einfach umzusetzen sind, dass sie keine Utopie bleiben werden. Sie erinnern sich? Nicht umgesetzte Vorsätze demotivieren und frustrieren, umgesetzte motivieren. Sie machen stolz und sind ein Boost für’s Selbstbewusstsein.

Was auch immer Sie noch vorhaben: Ich drücke Ihnen fest die Daumen für gutes Gelingen. Und stehe Ihnen auch gern persönlich zur Seite. Damit sich heimliche Wünsche in gelebtes L(i)eben verwandeln lassen.

Das ist – gewusst wie – oft leichter zu realisieren als man vorher glaubt. 🙂

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[Teil 3] Wünschen Sie noch oder leben Sie’s schon?

Hinkefuss #4: Unrealistische Ziel setzen.

Im Beruf wie im Privatleben greift in unserer modernen Welt immer mehr Optimierungs- und Leistungsdruck um sich. Nicht nur Chefs erwarten immer häufiger lückenlose Erreichbarkeit.

Auch wir selbst „terrorisieren“ uns immer öfter mit elektronischen Geräten, die alle unsere Körperfunktionen, Aktivitäten und Leistungen messen. Und die uns so zuverlässig wie gnadenlos mit unseren vermeintlichen Fehlleistungen konfrontieren.

Damit setzen wir uns nicht mehr nur im Berufsleben, sondern auch im Privatleben immer häufiger unter massiven Erwartungsdruck. Der hilft natürlich leider nicht. Im Gegenteil. Er nimmt uns den Mut, den wir für echte, nachhaltige Veränderungen brauchen. Einfach nur leben? Derzeit offenbar sowas von out! 😉

Sollten Sie sich also vornehmen nie wieder mit Ihrem Partner zu streiten? Nie wieder Chips oder Schokolade sondern ab sofort Salat zu essen – und zwar täglich und „lustunabhängig“? Bis zum Urlaub in 12 Wochen 25 Kilo abzunehmen? Oder im Höchststress einer Projektabschlussphase mit dem Rauchen aufzuhören? Wie realistisch wäre das wohl? Na? Eben!

Seien Sie möglichst sanft und gnädig mit sich. Machen Sie’s „step by step“. Planen Sie kleine, erreichbare Teilziele ein. Und einen flexiblen Zeitrahmen. Bei dem Sie sich selbst nicht unnötig unter Stress setzen. Lassen Sie Raum für die Stolpersteine des Lebens. Und wenn’s alleine nicht klappen will, gestatten Sie sich Unterstützung.

Und seien Sie ganz doll stolz auf Erreichtes – jedes kleine bisschen davon! Das ist immerhin der Sprit, der Ihren Antrieb für weitere Erfolge ausmacht. Machen Sie sich außerdem klar, dass Rückfälle natürlicher Bestandteil jedes schwierigen Umlernprozesses sind. Das ist noch lange kein „Versagen“ oder „Scheitern“. Rückfälle gehören schlicht dazu.

Mit anderen Worten: „It’s not a bug, it’s a feature.“ 😉

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[Teil 1] Wünschen Sie noch oder leben Sie’s schon?

Gute Vorsätze? Derer gibt es gar viele. Nicht nur – aber besonders – zu Beginn eines neuen Jahres. Wenn wir mal hemmungslos ehrlich sind… scheitern leider die meisten. Das Ende vom Lied: Nach wenigen Tagen ist alles beim Alten. Was bleibt, sind Frustration und ein schlechtes Gewissen. Doch woran liegt’s eigentlich, dass wir so wenig vom Erhofften auch tatsächlich in die Tat umsetzen?

In der Hauptsache daran, dass wir Gewohnheitstiere sind. Gewohnheiten auszubilden ist unsere Art körperliche und geistige Energie zu sparen. In dem wir nur ein bereits gut eingefahrenes Programm abspulen müssen. Würden wir über jede Verhaltensweise erst stundenlang nachdenken müssen, kämen wir aus dem Denken nicht mehr heraus. Und keinen Millimeter vom Fleck. Auch nich so toll, oder?

Wenn es allerdings schädliche Gewohnheiten sind, wäre es ja ziemlich sinnvoll sie fix wieder loszuwerden. Da wäre neues (also un-gewohntes) Denken eine sehr feine Sache. Für den Erfolg guter Vorsätze ist genau das sogar unumgänglich.

Wenn man die häufigsten Saboteure guter Vorsätze kennt, kann man sie effektiver ausschalten. Schauen wir uns also mal näher an, was gewöhnlich deren Umsetzung recht zuverlässig vereitelt.

Hinkefuss #1: Das Ziel ist gar nicht das eigene.

Sie möchten nur Erwartungen Anderer Erfüllen? Sie wollen abnehmen, weil Sie glauben oder wissen, dass Ihr Partner das gern hätte? Ihre Partnerin hätte gern, dass Sie mit dem Rauchen aufhören, „endlich wieder Sport treiben“ oder „ein verständnisvollerer Partner werden“? Eigener Antrieb (und eigenes Problembewusstsein) ist jedoch kaum vorhanden?

Vergessen Sie’s. Ziele erreicht man nur, wenn es auch tatsächlich die eigenen sind, wenn man quasi dafür „brennt“, etwas eine starke Anziehungskraft für einen hat – den bekannten „Haben-Wollen-Effekt“.

Was Sie (mit sich und für sich) selbst ganz unbedingt erreichen wollen, können Sie auch schaffen. Wenn Ihr Weg und Ihr Ziel zusammen passen. Nur vor dem Nörgeln anderer weglaufen zu wollen, liefert hingegen keine ausreichende Motivation. ;-)))

Damit will ich keinesfalls sagen, dass man sich nicht bemühen sollte, die Wünsche des Partners oder der Partnerin zu berücksichtigen. Sollte man. Unbedingt. Nämlich genau so weit, wie die eigenen Wünsche mit denen des Anderen einigermaßen zu vereinbahren sind. Etwas tun, dass einem selbst absolut verhasst ist? Das den eigenen Werten völlig wiederspricht? Nur, weil der oder die PartnerIn es von einem will? Das rächt sich meist. Und hinterher fragen beide sich, wo diese unterschwellige Gereiztheit und Zickigkeit nur plötzlich her kommen.

Ganz klar: Wer sich selbst im Stich lässt, wird auf Dauer ungemütlich.

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Nur den Anschluss nicht verpassen!

Wir leben heute in einer ziemlich fordernden Welt. Sie ist eine, die nicht nur nach größtmöglicher Perfektion ihrer Mitbewohner (oder: Untertanen?) verlangt, sondern auch noch vorgibt zu wissen, wie diese genau auszusehen hat.

Auch behauptet das kollektive Bewusstsein dieser modernen Welt zu wissen, was ein „Fehler“ sei. Und was nicht. Und natürlich haben wir unsere Fehler gefälligst auszumerzen. Ob das nun unser Haar-, Bauch- oder Denkansatz ist. Kurz: Wir stehen permanent unter Perfektionierungsdruck.
Ob wir nun einen Job suchen, oder bereits einen haben. Wir haben nach Perfektion zu streben, das Bestmögliche aus uns und unserem Leben zu machen. Jede Karrierechance zu nutzen. Unter Myriaden von Möglichkeiten jederzeit die beste herauszupicken. Jede Minute Entscheidungen zu treffen. Aber die richtigen bittschön!

Unser gesamtes Umfeld hat da durchaus ein Auge auf uns. Und umgekehrt.

Das macht Stress. Verunsichert. Behindert den Aufbau eines stabilen Selbstbewusstseins. Wie bitte? Sind wir heut nicht alle ach so selbstbewusst? Vielleicht haben wir auch nur gelernt tunlichst so auszusehen als ob. Immerhin wissen wir ja, dass das heute quasi ins Anforderungsportfolio gehört. Im Zweifelsfall legt sich so manch einer eine Maske zu. Wichtig gucken gewinnt.

Auch Darwins „Survival of the fittest“ heißt nicht etwa übersetzt „Überleben des Stärksten“ sondern des Angepasstesten. Derjenige überlebt, „who fits like a glove“, also der, der wie ein weicher Handschuh auf’s Händchen gleitet.

Wer ständig im Außen nach Signalen suchen muss, ob er (oder sie) denn nun den aktuell die Runde machenden Ansprüchen genügt, dem bleibt nur wenig Zeit für ein sich selbst-bewusst-sein (oder werden). Dazu braucht es nämlich Muße. Vor allem die, sich mal selbst beim Denken zuhören zu dürfen. Beim Fernsehen wird das nix. Bisweilen könnte es einem vorkommen, als wüssten wir kaum noch wer und wie wir eigentlich sind. Dafür umso besser, wer und wie wir sein sollten!

Diese (über)fordernde Lebensweise macht auch vor Beziehungen nicht halt. Wie auch? Sie finden schließlich nicht im luftleeren Raum statt, sondern mittenmang, in unserer Maximierungsgesellschaft.

Und was braucht man am dringendsten für eine beglückende Beziehung?

Ein Mindestmaß an Entspannung durch das Vorhandensein eines stabilen Selbstbewusstseins. Wie soll man sich ohne ein solches denn trauen, sich überhaupt einem anderen Menschen offen, und mit allen seinen Ecken und Kanten, zuzumuten?

Dazu braucht es nun mal ein Selbstbewusstsein, das eben nicht von den eigenen, sich im Laufe eines Tages ändernden Gefühlen oder der Anerkennung der Umwelt abhängt. Eines, das sicher weiß, dass ein Mensch erst dadurch ein „perfekter Mensch“ ist, dass er Unzulänglichkeiten hat. Eines, dem glasklar ist, dass man nicht erst ein „Elite-Partner“ sein muss, um liebenswert und geliebt zu sein.

Ist ein neugeborenes Baby perfekt? Aber sowas von! Kann es bereits alles, was es einmal können wird? Nö, fast nix davon. Nur lachen, weinen, strampeln, – und sich ständig weiter entwickeln. Wodurch?

Durch Imitieren seiner Mitmenschen. Vor allem aber durch Versuch und Irrtum. Einen nach dem anderen.

Also lassen Sie uns hingehen und Fehler machen. Viele. Nur aus ihnen lernen wir. Lassen Sie uns etwas lauter auf’s Kaputtoptimieren unserer selbst pfeifen. Und lassen Sie uns dasselbe auch unseren Partnern und Partnerinnen zugestehen. Statt sie ständig perfektionieren zu wollen.

Um eine glückliche Beziehung zu erleben ist allein das nämlich bereits die halbe Miete! Was im Grunde doch bereits eine ziemlich „gute Nachricht“ ist. 😉


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