Die Liebe steht vor dem Aus?

Das kostet. Und nicht nur Nerven.

Sie haben alles versucht? Haben gekämpft, geliebt und gelitten? Doch nun soll alles vorbei sein? Das gemeinsame Leben? Die gemeinsam geschriebene Geschichte? Ob nach einer vergleichsweise kurzen, stürmischen Zeit des Zusammenlebens oder Jahrzehnten: Ein drohendes Beziehungsende kann schlimmer schmerzen als eine Fleischwunde. Entspannung? Was war das noch? Konzentrationsfähigkeit? Pustekuchen. Leistungsfähigkeit? War gestern. Energielevel? Unterhalb der Teppichkante. Doch nicht nur das.

Kopf & Herz landunter – emotionale Kosten

Eines vorweg: Wenn man sich außer bösen Worten nichts mehr zu sagen hat, kann ein Ende durchaus sinnvoll sein. Auf lange Sicht weniger schmerzhaft. Viele Paare scheuen jedoch vor diesem drastischen Schritt zurück. Zu Recht!

Eine Trennung ist vor allem dann sinnvoll, wenn das Verständnis für einander noch nie wirklich da gewesen ist. Also nicht „nur“ unterwegs verloren ging. Oder, wenn Lebenspläne komplett inkompatibel (geworden) sind. Wenn z.B. PartnerIn A unbedingt auswandern und PartnerIn B auf keinen Fall mehr als 20 Autominuten entfernt von den Eltern leben will. Auch, wenn für A ausschließlich Monogamie in Frage kommt, B aber unbedingt in Polyamorie leben will. Was nur per kompletter Selbstaufgabe „passend gemacht“ werden kann, sollte sich wirklich niemand antun.

Der Alltag fluppt? Man ist ein super Team? Bis auf die Streiterei? Und, dass man in letzter Zeit die bisherige Liebe nicht mehr spüren kann? Da ist ein Aus sicher nicht der beste Aus-Weg. Denn oft sind es nur Missverständnisse, die kleinen, alltäglichen Dinge, die Wertvolles überschatten. Blöde Angewohnheiten, ererbte Erwartungshaltungen, selbstschädigende Denkmuster. Innere Saboteure, die uns vergessen machen, was der andere uns bedeutet. Was Beziehung bedeutet. Und, warum wir uns mal für diesen Menschen an unserer Seite entschieden haben.

Entscheidet man sich im Beziehungsstress überstürzt für ein Ende, kann sich das durchaus zu einem noch größeren Drama entwickeln. Besonders, wenn man die Entscheidung später bereut. Weit besser ist es, sich ein gutes Gewissen leisten zu können, in dem Bewusstsein nichts unversucht gelassen zu haben. Weil man wirklich alles getan hat, um zu retten, was tatsächlich noch zu retten ist. Wie? Indem man sich professionelle Unterstützung holt. Jemanden, der nicht mit drin steckt in der Beziehungskiste! Und deshalb die Draufsicht bewahren kann. Nicht nur hierzulande sondern weltweit beweisen Paartherapien seit Jahrzehnten, dass es durchaus gangbare Wege aus Beziehungskrisen heraus gibt. Man muss diese Wege nur kennen – und sie dann auch konsequent gehen.

Freiheit die ich meine?

Eine Trennung kostet Kraft. Egal, ob sie nun von beiden Seiten gewollt ist oder nur von einer. Nicht immer fühlt sich ein Neuanfang so toll an, wie man es sich mitten im Beziehungsstress erhofft oder ausgemalt hatte. Selbst dann nicht, wenn man der oder diejenige ist, der sich zum Gehen entschied. Man verliert mit der vertrauten Person auch jemanden, mit dem einen ein ganzes Stück  Lebensgeschichte verbindet. Doch nicht nur die emotionalen Kosten sind es, die auf die eine oder andere Art zu zahlen sind. Eine Trennung geht auch tatsächlich ins Geld – selbst dann, wenn man nicht verheiratet ist und somit keine behördliche Eheauflösung ansteht.

Allein beim Umzug ist bereits ein tiefer Griff in die Tasche dran. Renovierung der neuen Wohnung (nicht selten auch Instandsetzung der alten), Neuanschaffung fehlenden Hausrats, Umzugsfahrzeug mieten – da kann es einen schon gruseln. Kein Wunder, so ein Umzug ist kein Kinderspiel: Laut dem Deutschen Umzugsmarkt gaben 2014 rund 66 Prozent der Umzügler mindestens 1.000 Euro nur für ihren Umzug aus. Rund 28 Prozent sogar bis zu 5.000 Euro. Von Kraft- und Zeitaufwand in Form „verschleppter“ Urlaubstage reden wir erst gar nicht.

Doch es kommen meist auch unerwartete Kosten auf einen zu. Versicherungen? Mist! Plötzlich stellt man fest, dass Hausrat, Haftpflicht, Rechtsschutz nun einzeln berappt werden müssen. Verdammt, das Auto! Was gestern noch fröhlich geteilt wurde, muss nun in doppelter Ausführung her. Spätestens da kann einem bereits der Spaß am neuen Singleleben wieder vergehen. An der Stelle hilft oft nur noch der Gang zum Kreditinstitut seines Vertrauens. Was nur die Zeit verlängert, die man an den Nachwehen der Trennung zu knabbern hat.

Eheende als finaler Schlussstrich?

Manchmal wär’s ja fast schon schön, wenn dem nur so wäre! Doch viel zu oft wird aus der ersehnten Freiheit nur eine Verlagerung des Schlachtfeldes. Vater und Mutter bleibt man ja für’s Leben. Besuchstage? Oder eher „Machtkampf der Gladiatoren“? Wieviel der Eintritt kostet? Diese Frage lässt sich weder einfach noch pauschal beantworten. Zum einen kommt’s auf die finanzielle Situation des Paares an. Denn die Anwalts- und Gerichtskosten berechnen sich anhand ihrer Vermögenswerte. Hierbei wird beim Versorgungsausgleich das gemeinsam erwirtschaftete Vermögen gerichtlich aufgeteilt. Kommen noch Streit um Unterhalt oder Sorgerecht hinzu, steigen die Kosten in ungeahnte Höhen.

Wie führt man Beziehungen? Welches „Ein-Druck“ nehmen die Kinder ins Leben mit?

 

Wirft einE PartnerIn aufgrund eines höheren Einkommens mehr Finanzmittel in die Waagschale als die oder der andere, wird dies entsprechend berücksichtigt. Bei der Anrechnung von privatem Vermögen, etwa durch angelegte Geldwerte oder Immobilien, gibt es zudem Freigrenzen, die in ihrer Höhe variieren können. Ebenso kann der Prozentsatz von 2 bis 5 Prozent variieren, der Scheidungswilligen auf ihr Vermögen angerechnet wird. Und zwar in puncto Anwalts- und Gerichtskosten. Auch eine etwaige Namensänderung hat ihren Preis. Bei Umzug eines Elternteils in eine andere Stadt können z.B. noch jahrelang Folgesachen auftreten (oft bezüglich Unterhalt, Reisekosten, Besuchsrecht & Co.). Nicht immer ist abzusehen, was mehr Probleme verursacht. Gehen oder Bleiben.

Bei Scheidungen gibt’s keine finanziellen Gewinner

Das Geld wird ja nicht mehr – selbst, wenn man es noch so gerecht aufteilt. Zudem stehen vor und auch nach der Ehescheidung oft noch weitere Kosten an. Zum einen wäre da der Unterhalt, der für gemeinsame Kinder gezahlt werden muss. Vielleicht sogar den Trennungsunterhalt, der gegebenenfalls an den weniger verdienenden Partner bis zum Vollzug der Scheidung gezahlt werden muss. Eine weitere Form des Unterhalts ist der Ehegattenunterhalt, der in bestimmten Fällen auch nach der Scheidung weiter an den ehemaligen Partner gezahlt werden muss – etwa, wenn es diesem aufgrund der Betreuung der gemeinsamen Kinder nicht möglich ist, wieder Vollzeit arbeiten zu gehen.

Trennung = Lösung? Oder nur eine Verlagerung des Kampfplatzes?

 

Kindesunterhalt muss nach einer Trennung bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres an das Kind gezahlt werden. Geht das Kind jedoch länger als bis zur Volljährigkeit zur Schule oder entscheidet sich für ein Studium, verlängert sich auch dieser Unterhaltsanspruch. Wie hoch der Unterhalt ausfällt, das hängt vom Einkommen des Unterhaltspflichtigen ab. In der aktuellen Düsseldorfer Tabelle können Sie die passenden Angaben für Ihr Einkommen ablesen.

Beispielsweise müssen 2017 Unterhaltspflichtige, die bis zu 1.500 Euro netto verdienen, bis zum 5. Lebensjahr ihres Spößlings monatlich 342 Euro zahlen. Vom 6. bis 11. stehen dann 393 Euro an. Zwischen dem 12. und 17. Lebensjahr sind es bereits 490 Euro. Und ab dem 18. Lebensjahr werden bis zum Abschluss der ersten Ausbildung dann monatlich 527 Euro fällig. Verdienen Sie mehr, zahlen Sie mehr.

Je nach Lebenssituation (Anzahl der Kinder, vorhandenem Vermögen) ist man – erst recht auf 10 Jahre hochgerechnet – schnell mal im sechsstelligen Bereich. Und bei Ihnen? Finden Sie’s raus. Zum Beispiel per Scheidungskostenrechner.

„Sind wir eigentlich noch zu retten?“

Kopf hoch! Vor allem, wenn noch Gefühle im Spiel sind. Denn hier ist ein schnelles Aus nur selten der richtige Schritt. Viele Paare neigen heute leider dazu, bei Beziehungsstress viel zu schnell aufzugeben. Im Zeitalter des Online Datings scheint die nächstbessere Partnerschaft ja nur einen Klick entfernt. Doch sich alle 11 Minuten zu verlieben, sagt noch nichts über eine gelingende Langzeitbeziehung aus. Im Gegenteil.

Eine Paartherapie oder ein Paarcoaching kann Ihnen helfen mit Ihrem bereits vorhandenen Partner endlich wieder in Kontakt zu kommen! Zu reden.  Über Dinge, die Sie vielleicht bisher nicht gewagt haben auszusprechen – oder die Ihnen vielleicht zum Zeitpunkt der Krise gar nicht so bewusst waren. Eine Paartherapie kann Ihnen sogar online als gezielte und individuelle Kurzzeitintervention effektiv helfen, Ihre Beziehung zu retten. Wenn Sie beide es wollen. Wenn Sie bereit sind aktiv etwas dafür zu tun. Denn wenn, erweist sich allein dadurch Ihre Beziehung schon als ‚wert gerettet zu werden‘. So wird oft nicht ‚einfach nur‘ eine Trennung vermieden. Sondern Sie lernen fürs Leben. Etwas, das Sie dann auch an Ihre Kinder werden weitergeben können:

Das Wissen, wie man eine glückliche, krisenfeste Beziehung tatsächlich führt.

Und zu welchem Preis? Zu nur einem Bruchteil dessen, was so ein endgültiger Schlussstrich kosten würde.  Von den ersparten emotionalen Schmerzen aller, der gewonnen Beziehungskompetenz und Lebensfreude ganz zu schweigen. Sie haben keine Lust drauf zu zahlen? Sie möchten lieber dazu lernen, sich weiter entwickeln, zur besten Version Ihrer selbst werden? Dann legen Sie gleich los.

Quellen und Links:

www.deutscher-umzugsmarkt.de/umzugsstatistik.html;

www.scheidung.org/scheidungskosten; duesseldorfer-tabelle-2017.info/unterhalt-duesseldorfer-tabellen;

http://www.finanztip.de/scheidungskosten-absetzen/


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